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HESSISCHER FILM UND KINOPREIS 2016
EHRENPREIS FÜR KLAUS MARIA BRANDAUER
Wenn die Verleihung des Ehrenpreises auch am Ende der Veranstaltung in der Alten Oper stattfand, ist sie doch ganz besonders
hervorzuheben. Der Preisträger wird von dem Ministerpräsidenten Volker Bouffier jeweils persönlich vorgeschlagen, in diesem Jahr war es Klaus Maria Brandauer. So begründete er seine Entscheidung: „Klaus Maria Brandauer ist einer der herausragenden deutschsprachigen Theater- und Filmschauspieler der letzten 35 Jahre. Er nennt eine erstaunliche schauspielerische Vielfalt sein eigen, die er mit einer einnehmenden Präsenz verknüpft, mit der er sein internationales Publikum begeistert. Bereits ein Gigant an seiner künstlerischen Heimat, dem Wiener Burgtheater, drückt er mit „Mephisto“ über Nacht auch dem Kino seinen Stempel auf und bringt so Nicht-Theatergänger in den Genuss seiner überwältigenden Kunst. Große internationale Rollen folgen, doch Brandauer zieht es immer wieder zum Theater – als Schauspieler aber auch als Regisseur. Nicht zu vergessen seine Inszenierungen von Berthold Brechts „Dreigroschenoper“ oder Richard Wagners Oper „Lohengrin“. Klaus Maria Brandauer hat ein Gesamtkunstwerk geschaffen, vor dem ich mich zutiefst verneige.“

Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, dennoch fand der ungarische Regisseur Ivan Szabó als Laudator für seinen Kollegen Klaus Maria Brandauer noch sehr viel mehr positive Attribute, die er aus seiner persönlichen Beziehung heraus in spannender und launiger Form zum Besten gab. Brandauer selbst ließ es sich natürlich nicht nehmen, sich in der ihm eigenen Art und Weise zu bedanken. Hier war ein mehr als würdiger Ehrenpreisträger ausgewählt worden.

Aber auch im übrigen Feld der Preisträger kann nur von herausragenden Leistungen der Filmschaffenden gesprochen werden, die in allen Fällen mit Recht die Preise in Empfang nehmen durften. Schon die Nominierungen ließen vermuten, welch hohe Qualität sich in den letzten Jahren in der hessischen Film- und Medienlandschaft etabliert hat. Eine kompetente Jury hatte es sich nicht leicht gemacht und traf eine sehr gute Wahl in allen Kategorien. Ausgezeichnet mit dem Hessischen Fernsehpreis wurden Margarita Broich für ihre Tatort-Rolle und Heino Ferch für seine Darstellung in „Allmen und die Libellen“. Den Drehbruchpreis erhielt Michel Bergman für „Herr Klee und Herr Feld“ nach seinem gleichnamigen Roman. Hervorzuheben in der Kategorie Hessischer Filmpreis sind zum einen der Spielfilm „Fritz Lang“ unter der Regie von Gordian Maugg und der ganz besondere sehr poetische Animations-Kurzfilm „Ships passing in the night“ unter der Regie von Elisabeth Zwimpfer. Die Jury spricht von einer ästhetischen Atmosphäre und meint dazu: „Gerade diese Ästhetik in Kombination mit dem aktuellen Thema [Flüchtlinge], macht den Kurzfilm in der Wirkung so direkt und ehrlich – und einzigartig.“
Schließlich vergab die Jury in diesem Jahr zwölf Kinokulturpreise für gewerbliche Kinos und acht für nicht gewerbliche Kinos und Kinoinitiativen. Denn ohne das Engagement der Kino-Betreiber in der Region würden die besten Filmproduktionen nicht in die Öffentlichkeit gelangen.

Die Preisverleihung fand wie gewohnt in dem glamourösen Rahmen der Alten Oper statt. Für Unterhaltung sorgte Jochen Schropp als gut gelaunter Moderator und die Schauspielerin Jasmin Tabatabei, die mit ihren Songs zwei sehr gelungene Auftritte bot. Ein kompetentes und aufmerksames Publikum feierte noch sehr lange mit den glücklichen Preisträgerinnen, Preisträgern und ihren Laudatoren. (hb)

www. hessenfilm.de
Fotos: Agnes Jacobi
www.agnesjacobiphotography.de
WINTER AUSGABE 2016/17

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