Bis zum Jahre 2001 lief Tyrown Vincent aktiv als Model für Marken wie u.a. Karl Lagerfeld, Yves St. Laurent, Kenzo, Versace, Daniel Hechter und Roberto Cavalli über den Laufsteg, bevor er sich auf die Entwicklung von Show-Konzeptionen und die Umsetzung von Premium-Mode-Events spezialisierte. Mit seiner Agentur „Front Row Agency“ betreut Tyrown Vincent Kunden aus dem Fashion-Bereich, darunter OTTO Group, Deichmann, Airfield, Unrath & Strano, außerdem Corporate-Kunden wie S’Oliver, Mercedes (Fashion Night), Wella Professionals, Siemens, Audi und BMW/Mini. Tyrown Vincent produziert über hundert Shows im Jahr. Als gefragter Show-Moderator und Event-Produzent, Fashion-Botschafter und Runway-Trainer arbeitet er erfolgreich sowohl im Event- als auch im TV-Bereich, vor und hinter den Kulissen, und das in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

– EIN MULTITALENT IN SACHEN MODE
FASHION GUIDE hat exklusiv mit Tyrown Vincent über seine Aktivitäten gesprochen.

Du hast Deine Karriere als Model gestartet. Hattest Du dafür eine klassische Ausbildung, oder wie bist Du in das Mode-Business eingestiegen?
Ich war Quereinsteiger – ich komme ja eigentlich vom modernen und klassischen Tanz. Da ich aber schon mit 16/17 Jahren eine gute Größe hatte, habe ich’s einfach probiert – ermuntert wurde ich damals von Kevin Oakes, der mich sehr gefördert hat.

Model-Coach, Moderator, Choreograph und Produzent für internationale Fashion-Shows – war das schon immer Dein Traumberuf? Hattest Du als Kind oder Jugendlicher andere Pläne für Deine Zukunft?
In der Schule war ich in Physik, Chemie und Biologie immer sehr gut. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Produktions- und Verfahrenstechniker mit dem Hintergrund Chemie. Aber mein eigentlicher Traumberuf war Gärtner; das wollte ich immer werden – bis heute.

Was gefällt Dir an Deinem Beruf ganz besonders?
An meinem Beruf begeistert mich, dass ich die Möglichkeit habe zu reisen und Menschen kennenzulernen, das empfinde ich als besonderes Privileg. Außerdem bin ich ein typisches Sightseeing-Opfer – ich schau mir in fremden Städten alle möglichen Dinge an, weil ich nie weiß, ob ich ein zweites Mal zurückkomme und nochmals die Chance habe, das zu sehen oder zu erleben.

Wo Du auftauchst, ziehst Du die Blicke der Menschen auf Dich. Wer oder was inspirieren Dich bei Deinem Look?
Ich nehme erst einmal an, dass ich den Menschen auffalle, und dass sie mich interessant finden. Das hat eher was mit meiner Energie und Ausstrahlung zu tun, als mit dem Look. Mir ist natürlich auch bewusst, dass ich Mode recht unkonventionell trage. Hier bediene ich mich aber auch eines breiten Spektrums: Das geht vom klassischen Anzug bis hin zum Kleid. Was ich trage, hängt davon ab, was ich an diesem Tag vorhabe. Jede Funktion benötigt einen bestimmten Rahmen, ein bestimmtes Outfit. Ich sehe viele Dinge, die mich inspirieren, und manchmal kreiere ich daraus einen „Look“.

Was war bisher das schönste Erlebnis in Deinem Job?
Eigentlich sind alle Erlebnisse einzigartig, und ich weiß es zu schätzen, dass mir jeder Tag neue Möglichkeiten bietet. Die schönsten Erlebnisse sind die, die mich zum Lachen bringen – und davon gibt es glücklicherweise eine ganze Menge.

Was macht Dich glücklich und womit kann man Dir eine Freude machen?
Ich bin ein einfacher Mensch – im Denken sehr komplex, aber im Gesamtergebnis trotzdem sehr einfach. Ich freue mich, wenn Freunde Zeit mit mir verbringen, und ich einfach so sein kann, wie ich möchte. Oft genug ist mein Leben sehr, sehr kontrolliert. Daher genieße ich Freizeit und Freiheit ungemein. Wenn dann noch Sonne und Natur mit von der Partie sind, bin ich wahrscheinlich der glücklichste Mensch der Welt!

Worauf könntest Du im Alltag nie verzichten?
Auf meine Kontaktlinken – ich bin stark kurzsichtig!

Richtest Du Dich nach einem Lebensmotto oder einer Lebensphilosophie?
Gestern ist vorbei, morgen noch nicht da – also lebe ich im Jetzt!

Hast Du eine Lieblings-Modestadt und wenn ja, warum?
Tokio – hier sieht man Dinge, die sich niemals kommerzialisieren lassen, und die ungemein inspirierend sind.

Modemäßig spielt Frankfurt nicht unbedingt in der gleichen Liga wie andere Großstädte. Frankfurt gilt eher als Banken- und Finanzmetropole. Hat Frankfurt trotzdem das Potenzial einer Modestadt?
Frankfurt war schon immer eine Kaufmannsstadt und somit auch eine Modestadt! Die Frankfurter haben einen sehr eigenen Kleidungsstil: bieder, aber sehr hochwertig. Wenn Frankfurter aus dem Haus gehen, sind sie lieber zu spießig als schlampig – damit sind wir mindestens auf dem modischen Niveau von Paris.

Welche Pläne hast Du für Deine berufliche Zukunft? Hast Du demnächst etwas Besonderes vor?
Ich bin gerade noch mitten in der Mode- und Show-Tour „Frühjahr/Sommer 2016“ und bin noch bis Ende April „on tour“. Außerdem haben wir gerade zwei tolle unglaubliche Produktionen für WELLA abgeschlossen, die Vorbereitungen für die nächste Fashion Week laufen bereits – jetzt kommt erst mal Urlaub, und darauf freue ich mich wie Bolle.

FASHION GUIDE bedankt sich für das sehr persönliche Interview, das Agnes Jacobi mit Tyrown Vincent geführt hat.

www.tyrown-vincent.tv

SPRING AUSGABE 2016

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